Dann geschah die Sache mit der heiligen Katharina. Die starb - das ist historisch - im Jahre 310 als Märtyrerin in Alexandria.
Etwas umstritten ist jedoch, ob der Leichnam wirklich von Engeln zu jenem Berg Sinai getragen wurde, wo man ihn dann - 300 Jahre nach dem Tode - unverwest neben jenem biblischen Dornenbusch entdeckte.
Berthold Werner, Katharinenkloster Sinai BW 2, CC BY-SA 3.0
Wie auch immer: Mönche des Klosters fanden ihn, erkannten die Heilige und nannten ihr Stift fortan "Kloster St. Katharina".
Schon im sechsten Jahrhundert musste das Kloster wegen mehrerer islamischer Kriegerscharen zu einer regelrechten Festung ausgebaut werden. Der römische Kaiser Justinian schickte den Mönchen sogar 200 Soldaten zum Schutz. Auch im späten Mittelalter gab es noch Überfälle, bei denen die Mönche mehrmals vertrieben wurden. Erst als Napoleon dem Kloster Sicherheit garantierte und die Mauern verstärkte, hatten die Mönche Ruhe.
Bei all diesen Wirren ist es recht verwunderlich, dass der Klosterbau rund 1400 schwierige Jahre mitten in der Wüste unbeschadet überstanden hat. Noch heute leben in dem verschachtelten Klosterkomplex einige griechisch-orthodoxe Mönche und führen ein asketisches Leben.
Wer das Kloster erreichen will, muss durch das zerklüftete Granitmassiv der Sinai-Halbinsel fahren, durch dunkle Schluchten und Felsentore, in fast erschreckender Einsamkeit. (Weit praktischer ist es, über ein Reisebüro eine von Kairo aus organisierte Busreise zu buchen.)
Dann aber steht er vor der bis zu 15 Meter hohen Granitmauer mit ihren Wehrgängen und Blendluken, die das Kloster schützt. Die Basilika aus dem 16. Jahrhundert ist großartig: ein Prachtbeispiel griechisch-orthodoxer Innenausstattung. Die geschnitzten Holztüren sind uralt, das Mosaik in der Apsis eines der schönsten der Welt. Es stellt die Verklärung Christi dar - wie er vor den Augen seiner Jünger in göttliche Gestalt verwandelt wird - und stammt noch aus der Zeit, da das Kloster nach dieser Verklärung benannt war.
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