Ganz wichtig beim Karneval, wochenlang von früh bis spät, ist die Musik der Calypso-Bands. Das Wichtigste am Calypso ist der Gesang. Der entstand auf Trinidad aus den früher üblichen musikalischen Karnevals-Persiflagen.
Kip1234, Steelpan Instruments at Trinidad and Tobago Carnival, CC BY-SA 4.0
Die Calypso-Musik ist durchweg schwarz. Sie kommt von westafrikanischen Work-Songs her, die auf Plantagen und in Fischerdörfern gesungen wurden und den Takt der Arbeit bestimmten. Meist war das ein Frage-Antwort-System zwischen Vorsänger und Gruppe. Auch das Wort "Calypso" dürfte westfarikanisch sein, eine Art von ermunterndem Aufruf.
Das alles spielt sich nun in der Karnevalszeit - ab dem Advent - auf Trinidad ab, in großen Bauten (früher waren es vor allem Zelte). Da wird musiziert, laufen Shows ab, ist Verrücktes los. Karneval ist auch ein Wettbewerb der Bands. Die werden von einer Jury bewertet. Sie ernennt alljährlich den "Calypso-König", der am Karnevals-Sonntag gekrönt wird.
Die Texte der Calypso-Songs sind - so jedenfalls gehört es sich - nicht eine Sammlung von Platitüden, wie das bei Schlagern inzwischen so üblich ist. Sie haben vielfach ernsthafte, oft auch aktuelle Bezüge. Früher waren sie eine Art von Zeitung: Nachricht und Kommentar, bezogen auf Tagesthemen. Was gestern passierte, konnte man schon heute als Calypso im Radio hören. Dann, um 1950, breitete sich der Calypso weltweit aus. Eine Zeitlang war er Mode in den USA und in Europa. Harry Belafonte sang den "Banana Boat Song", die Andrew Sisters "Rum and Coca Cola", Louis Armstrong "High Society". Das waren alles Calypsos.
Aus dem Calypso entstand um 1970 der "Soca". Der ist westlich sehr beeinflusst, schneller und dynamischer als der Calypso. Und immer noch Modemusik auf Trinidad-Parties.
Auch die Musik der Steelbands ist eine Erfindung von Trinidad. Auch sie entstand aus dem Calypso. Die "Steel Pans" sind (außer den elektronischen Klavieren) das einzige sinnvolle Musikinstrument, das im vergangenen Jahrhundert erfunden wurde. Und auch das vorwiegend für den Karneval.
Getrommelt wurde da schon immer. Mit Bambusstöcken verschiedener Länge (die unterschiedlich klangen), mit afrikanischen Trommeln. Dann, vor einem halben Jahrhundert, kam man auf die Idee mit den alten Ölfässer. Aus denen lassen sich, wenn man ihre Deckel kunstvoll ausbeult, Töne ganz unterschiedlicher Höhe heraustrommeln. Das hat sich zur Kunst entwickelt. Heute gibt so ein Ölfass glatt 25 einwandfreie Töne ab. Das sind drei Oktaven.
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