In der Schweiz, ein paar Kilometer vom Seeufer entfernt, liegt St. Gallen. Es ist berühmt, ein Ausflug lohnt sich.
lm Jahr 612 kamen irische Wandermönche auf dem Weg durch Frankreich in die Schweiz. Einer, Gallus, baute sich im Hochtal der Steinach eine Zelle und wurde Einsiedler. Hundert Jahre später stand dort ein Kloster, das den Namen des Einsiedlers trug: das Kloster des heiligen Gallus.
Als das Kloster Reichenau - auf der Insel im Bodensee - im 13. Jahrhundert seine Bedeutung als Zentrum deutscher Gelehrsamkeit verlor, setzte man im 50 km entfernten St. Gallen die Tradition fort, bemühte sich um Theologie und Sprachwissenschaften, um Heilkunde und Geschichte, um Dichtung und Musik. Was hier geschah, gewann großen Einfluss auf die ganze abendländische Geisteswelt. Die meisten kulturellen Strömungen jener Zeit lassen sich unschwer auf das Kloster St. Gallen zurückführen.
Im Lauf der Jahrhunderte wuchs die Anlage zu einem riesigen Komplex, der sich mitten in der Stadt St. Gallen erhebt. Er ist hauptsächlich barock, zum Teil auch klassizistisch. Heute ist er allerdings kein Kloster mehr. In den ausgedehnten Gebäuden residieren einträchtig der Bischof, die Geistlichen des Doms und die Kantonsregierung.
Die dreischiffige Domkirche entstand in spätbarocker Zeit, in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Besonders hübsch sind im lnnern die verspielten Puttengruppen.
Die größte Attraktion St. Gallens ist die ehemalige Stiftsbibliothek, der prächtigste Barocksaal der heutigen Schweiz, vollgestopft mit einer unschätzbaren Sammlung von Handschriften, Miniaturen, frühen Drucken und Elfenbeinarbeiten. Man findet den "Goldenen Psalter«. das älteste deutsche "Vaterunser", eine Originalfassung des Nibelungenliedes, mehrere mittelalterliche Gesetzessammlungen und anderes Interessante.
Petar Marjanovic, StiftskircheSt.Gallen, CC BY-SA 3.0
Die Altstadt, die sich nördlich des Klosters erstreckt, ist mit ihren vielen malerischen Häusern aus dem 16. bis 18 Jahrhundert noch wohlerhalten. Typisch für die alten Häuser St. Gallens sind die ein- oder auch zweistöckigen, oft prächtig geschnitzten Erker - Zeugen kunstbeflissener Wohlhabenheit. Es gehörte in St Gallen vor drei Jahrhunderten so sehr zum guten Ton, einen Erker am Haus zu haben, dass mancher, der keinen hatte, ihn einfach an die Fassade malen ließ.
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