Bodensee - Konstanz - Münster - Heilige Grab

Reisen am Bodensee·Konstanz I

Hier wurde Weltgeschichte gemacht

Konstanz ist die größte und bedeutendste Stadt am Bodensee, eingeklemmt zwischen die Schweizer Grenze und das Wasser. Sie ist charmant, weltoffen und zeigt internationale Züge.

Die Altstadt ist hübsch, malerisch und mittelalterlich. Doch lässt sie kaum vermuten, dass hier fünf Jahre lang Weltgeschichte gemacht wurde, im 15. Jahrhundert. Da fand das "Konstanzer Konzil" statt. Von 1414 bis 1418 war Konstanz der Mittelpunkt des christlichen Abendlandes.

Der Grund dafür lag darin, dass die katholische Kirche kreuz und quer gespalten war. Es gab - hundert Jahre vor Luther - zahlreiche Reformationsbestrebungen und nicht weniger als drei Päpste. Das wollte man bei diesem Konzil nun endlich in Ordnung bringen. In der Tat: Man wählte 1417 - mit Martin V. - einen allseits anerkannten Papst. Und der lästige böhmische Reformator Johannes Hus wurde verbrannt.

Es gibt viel Historisches zu sehen. Das Münster "Unserer Lieben Frau" entstand schon im 11. Jahrhundert; es ist ursprünglich romanisch. Aber in den folgenden Jahrhunderten baute man immer weiter. Zuletzt, im 19. Jahrhundert, kam die Turmspitze dran. In diesem Münster tagte von 1414 bis 1418 das Konstanzer Konzil.

Das wertvollste Stück im Münster ist das "Heilige Grab". Der kleine zwölfeckige Sandsteinbau entstand um 1280. Er stellt eine frühgotische Nachbildung des Grabes Christi dar. Die Steinfiguren zeigen die zwölf Apostel und Szenen aus der Jugend Christi.

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Um 1438 wurde der "Schnegg" geschaffen: ein zierliches Türmchen mit einer Wendeltreppe (die wie ein Schneckengehäuse gewunden ist), mit schönem Maßwerk und reichem Figurenschmuck. Auch der "Große Herrgott von Konstanz", ein Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert, ist sehenswert. Aber eigentlich ist dies alles nichts gegen den Blick vom Münsterturm, der über die Stadt und den See bis weit in die Alpenkette reicht.