Die Insel wurde 1536 von portugiesischen Seefahrern auf dem Weg nach Brasilien entdeckt. Sie tauften sie "Los Barbados", weil die Luftwurzeln der Feigenbäume sie an Bärte erinnerten.
Die Portugiesen trafen damals auf der Insel sehr freundliche Arawak-Indianer. Wo die Indianer abgeblieben sind, ist bis heute ein Rätsel. Denn als der englische Kapitän John Powell 1625 hier landete, lebte dort kein einziger Indianer mehr. Eine Vermutung ist, dass die Bewohner von spanischen Sklavenjägern verschleppt wurden. Eine andere, etwas kompliziertere, dass kriegerische Karib-Indianer die friedliebenden Arawaks im 16. Jahrhundert von der Insel vertrieben und Barbados im 17. Jahrhundert dann selbst verließen. Wie auch immer: Die heutigen Bewohner von Barbados wüßten das auch gern, um ihre Heimatgeschichte zu komplettieren. Aber: nichts zu machen.
John Powell beanspruchte die menschenleere Insel für das britische
Königreich, und 1627 kamen auch schon die ersten englischen Siedler.
Das gefiel weder den Franzosen noch den Niederländern. Im 17. und
18. Jahrhundert versuchten beide mehrfach, den Briten Barbados wegzunehmen.
Aber das klappte nicht. Dennoch siedelten sich auch Niederländer
hier an; sie spielten in der Geschichte von Barbados sogar eine wichtige
Rolle. Es waren nämlich niederländische Juden, die dort im 17.
Jahrhundert Zuckerrohr aus Brasilien einführten. Damit machten sie
Barbados
zu einer wohlhabenden Insel. Sie brachten den Briten, die dort schon siedelten,
den Zuckerrohr-Anbau bei. Und sie errichteten Windmühlen, um das
Zuckerrohr zu mahlen. Schnell nahm die Bevölkerung zu, man lebte
gut vom Zuckerrohr. Für die viele Arbeit wurden aus Afrika Sklaven
geholt. Und Kamele, um die Lasten zu schleppen.
Die Insel, politisch ganz nach englischem Vorbild organisiert, trug bald den Namen "Klein-England". Und das englische Vorbild wirkte weiter. 1834 wurden die Sklaven freigesetzt, seit 1951 haben alle Bewohner das allgemeine Stimmrecht. Es gibt auf der Insel nach englischem Muster ein Unterhaus und ein Oberhaus sowie einen Premierminister. Und 1966 erhielt Barbados die volle Unabhängigkeit.
So ist Barbados nun ein unabhängiges Mitglied des Britischen Commonwealth. Staatsoberhaupt ist die englische Königin, deren Stellvertreter ein Generalgouverneur. Insgesamt fühlt sich die Insel nach wie vor eng mit England verbunden.
Heute leben auf Barbados rund 270 000 Menschen - die meisten in dem Orten an der West- und Südküste. Der Rest der Bevölkerung wohnt in den Dörfern, die über die ganze Insel verteilt sind. Dabei machen die Nachkommen der schwarzen Sklaven den Großteil der Bevölkerung von Barbados aus.
Barbados zählt heute zu den wohlhabendsten Ländern in der Karibik. Der Tourismus ist inzwischen die wichtigste Einnahmequelle. Aber auch die Landwirtschaft ist sehr wichtig. Man baut immer noch hauptsächlich Zucker an - gerade so, wie es die niederländischen Juden im 17. Jahrhundert eingeführt haben. Und viel vom Zucker wird zu Rum verarbeitet.
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