Rund um das Grand Massif ist ein Skizirkus mit 80 Pisten und 260 km Abfahrtsstrecken entstanden. Flaine, im Zentrum des Gebiets, ist das Parade-Beispiel einer französischen Skistation, die perfekt geplant und von vorn bis hinten am Reißbrett konstruiert wurde.
Ein Heer von Architekten unter der Leitung des berühmten Marcel Breuer baute im Zentrum eines ebenfalls am Reißbrett geplanten Skizirkus Flaine, diese neuartige Siedlung, die auf drei Ebenen liegt. Das Forum ist der Mittelpunkt des Orts mit Hotels, Restaurants und Einkaufszentrum. Der untere Bereich (Front de Neige) besteht vor allem aus funktionellen Wohnanlagen. Im oberen Bereich (Foret) gibt es eine Ladengalerie, Restaurants, Bars und einen Konzertsaal.
Von einem neuen Lebensstil in den Bergen ist hier die Rede. Dass man in Flaine Bergbahnen und Pisten hervorragend geplant hat - das kann niemand bestreiten. Wie hier Landschaft, Architektur und Interieur eine Einheit bilden - das findet man in den Alpen nur noch selten. Alles passt zusammen. Die Stationen sind nichts anderes als ein Angebot, das in unsere moderne, funktionale Welt passt . Wer sich in diesem Rahmen wohlfühlt, wird perfekt bedient.
So ist auch der Skizirkus von Flaine - inklusive Service - hervorragend gelungen. Die schwarz markierten Pisten, vorwiegend im Gebiet der Grandes Platières angesiedelt, bieten schwierige Kost auf knapp 900 Höhenmetern - eine erstklassige Visitenkarte für eine Skistation. Für weniger hohe Ansprüche wird ebenfalls gut gesorgt. In dieser Kategorie muss man sich die Pisten-Namen "Mephisto", "Faust" und "Luzifer" merken. Mit einem halben Dutzend Pisten-Pflegemaschinen werden die Abfahrten gut in Schuß gehalten. und in ganz schlechten Schneezeiten sollen 2000 PS starke Schneekanonen dafür sorgen, dass Flaine nicht schließen muss . Für Tiefschneefahrten empfiehlt sich das Gebiet Gers (1716 m). Von hier kommen sie mit der Bahn zur Bergstation unterhalb des Tete Pelouse.
Am Rand des Skizirkus Grand-Massif, unten im Tal, liegen die Orte Samoens, Morillon und Les Carroz, alle zwischen 800 und 1200 m hoch. Es sind gewachsene Dörfer. Lifte von allen Orten verschaffen den Einstieg in den Skizirkus am Grand-Massif. Vor allem Les Carroz ist noch ein charaktervolles Dorf im alten Stil; es liegt 1140 m hoch auf einem Felsbalkon und wäre auf jeden Fall ein angenehmes Winterquartier. Durch den Anschluß an die großen Skigebiete ist es auch für sportliche Touristen eine sehr akzeptable Bleibe.
Aber auch Samoens ist ein schönes Dorf mit geschützter Architektur. Und fast österreichischer Stimmung.
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