Thüringen - Ekhof-Festival in Gotha

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Das Ekhof-Festival in Gotha

Gotha liegt zwanzig Kilometer westlich von Erfurt. Dort steht das weltweit älteste Barocktheater. Das hat noch die original aus jener Zeit erhaltene Bühnentechnik sowie einem im Stil jener Zeit renovierten Zuschauerraum. In diesem Theater findet alljährlich, seit 1996, das "Ekhof-Festival" statt. Es entspricht genau der Historie des Theaters: Man spielt weitgehend vergessene, aber herausragend gute Stücke aus dem 18. Jahrhundert.

So kann man im barocken Schlosstheater Raritäten in historischen Inszenierungen sehen, wie es sie sonst nirgendwo zu erleben gibt. Auch Bühnenbild und Kostüme entsprechen natürlich jener Zeit.

Das Theater ließ Herzog Friedrich von Sachsen-Gotha-Altenburg 1681 in den Ballsaal seines Schlosses Friedenstein einbauen. Bis 1683 war dann die umfangreiche Bühnentechnik installiert, die damals für aufwendige Inszenierungen nötig war. Sie bestand unter anderem aus komplizierten "Kulissenwagen", mit denen man mit der Hilfe von Schlitzen im Bühnenboden viele Kulissen herein- wie herausfahren und so binnen Sekunden ein Bühnenbild wechseln konnte.

Im Jahre 1775 gründete Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha hier das erste Hoftheater. Das bot - damals eine große Novität - den Schauspielern einen festen, sicheren Platz. Sie waren nun keine Truppe mehr, die herumzog, sondern spielten nur in diesem Theater. Für seine theatralischen Unternehmungen hatte der Herzog zwei hervorragende Beraterinnen: Seine Schwester Louise und seine Frau Charlotte.

Die beiden kannten auch einen zu jener Zeit sehr berühmten Schauspieler und Regisseur, den "Vater der deutschen Schauspielkunst". Das war Conrad Ekhof. Ihn machte der Herzog zum Theaterleiter. Und nach ihm heißen nun heute die Festspiele.