Die Müritz ist das bedeutendste Wasserrevier der Mecklenburgischen Seenplatte. "Müritz" leitet sich vom slawischen "morcze" ab; das bedeutet "kleines Meer".
Julian Nyča, Röbel Müritz Hafen 2, CC BY-SA 4.0
Mit 117 Quadratkilometern stellt sie den zweitgrößten See der Bundesrepublik dar. Nur der Bodensee ist größer - viereinhalbmal.
Allerdings gibt es Müritz-Fanatiker, die es nicht gelten lassen wollen, dass der Bodensee größer sei. So war es im offiziellen Prospekt der Müritz-Hauptstadt Waren gleich auf der zweiten Seite in großen Buchstaben gedruckt: "Die Müritz, Deutschlands größtem Binnensee...".
Man zog sich dann aber gleich hinter jener Übertreibung aus den zwanziger Jahren zurück. Damals bediente sich der Verkehrsverein der Stadt Waren tatsächlich dieser nicht so ganz korrekten Formulierung. Darauf wird im Prospekt pflichtschuldig hingewiesen.
Aber Zweifel an der Rangordnung bleiben. Denn erstens habe man ja die Müritz mit dem Plauer See, dem Fleesen- und Kolpinsee zum "Müritz-Seenpark" (insgesamt sind das sogar 38 Seen) zusammengeschlossen. Und zweitens sei der Bodensee ja gar kein deutscher See, sondern geradezu international; Schweizer und Österreicher hätten auch ihre Uferstücke - und was bleibt denn da noch für die Deutschen?
Für die Deutschen bleibt zumindest ein großer Unterschied, und der ist wichtig: Der Bodensee ist - im Gegensatz zur Müritz - ringsum besiedelt; nach Möglichkeit wird jeder Quadratmeter am Ufer auch touristisch vermarktet. Es gibt Städte von internationalem Ruf wie Konstanz, Lindau oder Friedrichshafen; zahllose Künstler (abgesehen von vielen reichen Leuten) lebten oder leben hier - kurz: Der Bodensee ist ganz in eine urbare, kulturell verwurzelte Besiedelung eingebunden.
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