Die kleine Stadt Kamenz liegt in Osten Sachsens, 25 km südwestlich von Hoyerswerda. Dort findet jährlich in der Bartholomäuswoche (um den 24. August) das Kamenzer Forstfest statt. Das gründet, so sagt man dort, auf einer Sage.
Sie berichtet, dass Kamenz einst von Hussiten belagert wurde. Die verlangten, wenn sie Kamenz verschonen sollten, ein enormes Lösegeld. Das gab es nicht, Kamenz war arm. Nur an Kindern fehlte es nicht. So schickten die verzweifelten Kamenzer ihre Kinder, weißgekleidet und mit Blumen geschmückt, ins Hussitenlager, um Schonung zu erbitten. Die Hussiten waren - entgegen aller Übung - gerührt und zogen ab.
Das ist die Sagen-Theorie, und sie ist rührend. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass das heutige Forstfest auf eine große Prozession zurückgeht, die zur Weihe eines neuen Altars in der Kamenzer Marienkirche stattgefunden hatte - im Jahre 1355, am 24. August.
Wie auch immer: Ein Kamenzer Schuldirektor organisierte vor anderthalb Jahrhunderten zum Gedenken an das eine oder andere wundersame Ereignis einen Umzug der Lehrer und Schüler durch die Stadt. Dabei blieb es nicht: Die Kamenzer bauten in dem letzten Jahren drumherum im Kamenzer Forst (wo einst wohl die Hussiten lagerten) ein regelrechtes großes Volksfest auf, bei dem auch die örtlichen Vereine zeigen, was sie zu bieten haben.
Der Umzug der weißgekleideten, mit bunten Schärpen angetanen Schüler durch die üppig blumengeschmückte Kamenzer Innenstadt ist sehr beeindruckend. Er findet nun neuerdings gleich zweimal statt, am Montag und am Donnerstag der Festwoche. Er wird von Fahnengruppen, Kapellen und Spielmannszügen begleitet.
Und am Mittwoch jener Woche gibt es ein großes Brillant-Feuerwerk.
Mehr Informationen:
www.forstfest-kamenz.de
www.kamenz.de
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