Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts sind die Balearen endgültig spanisch, aber sie fühlen sich nicht so. Man weiß Bescheid über die eigene Geschichte und betrachtet das Festland reserviert.
Dreizung, Galliner de Madona interior 1, CC BY 3.0
Die frühesten menschlichen Gerätschaften, die man auf den Balearen fand, sind Gefäße und Werkzeuge, die wohl aus der Jungsteinzeit stammen. In der Bronzezeit - im Mittelmeerraum zweitausend Jahre vor Christi Geburt - entstanden dann die ersten Bauwerke. Vor allem auf Menorca sind noch viele steinerne Reste aus jener Zeit zu finden.
Als Phönizier im siebten Jahrhundert vor Christi Geburt in der Gegend kreuzten, sahen sie überall auf den Talayots - den Türmen von Menorca - Feuer brennen: Leuchtsignale, um die Bewohner vor den fremden Schiffen zu warnen. Karthager - ein Stamm der Phönizier, der sich beim heutigen Tunis angesiedelt hatte - richteten auf Menorca und Ibiza Handelsstützpunkte ein. Menorca war ihnen wegen des großartigen Naturhafens, der sechs Kilometer langen Bucht von Mahón, die wichtigste Insel des Archipels.
Auf Ibiza gründeten die Karthager eine Militärbasis und Handelsniederlassung. Neben der Salz- und Bleigewinnung entwickelten sie eine florierende Keramik-Industrie. Die hier gefertigten Tonkrüge und Gefäße wurden in viele Länder des Mittelmeers exportiert.
Im Jahr 122 v.Chr. steuerten Römer die Inseln an. Sie wurden mit einem erschreckenden Steinhagel begrüßt. Das kam nicht unerwartet, denn das fast unheimliche Geschick der Insulaner im Umgang mit Steinschleudern war bekannt. Die Inseln hießen nicht umsonst schon damals "Balearen". Das Wort "Balearides" bedeutete "Steinschleuderer".
Die Römer schützten ihre Schiffe mit Fellen, trieben die Verteidiger mit Wurfspießen zurück und nahmen die Inseln, um sie dem Römischen Reich einzugliedern. Die eine nannten sie "Balearis Major" und später "Majórica" (also "die Große"), eine andere "Balearis Minor" oder "Minórica" ("die Kleine"). Die beiden heißen heute "Mallorca" und "Menorca".
Ibiza behielt - mehr oder weniger - seinen angestammten Namen "Ibosim". Es galt nicht als römische Kolonie, sondern als Bundesgenosse und wurde deshalb auch nicht, wie Majorica und Minórica, römisch beeinflußt. Architektur, Kunst und die Form alltäglicher Gegenstände blieben auf Ibiza karthagisch - teils, wie der Baustil, bis zum heutigen Tag.
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- Auswärtiges Amt: Spanien
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