Singapur ist im Zorn erschaffen worden. Allerdings nicht von Gott dem Herrn, sondern von Herrn Raffles.
Erwin Soo from Singapore, Singapore, View of MBS from the gardens (8026531707), CC BY 2.0
Der war im frühen 19. Jahrhundert englischer Kolonialbeamter auf der malaysischen Halbinsel. Dann beauftragte ihn seine Regierung, Java zu erobern. Das tat er, er wurde dort Gouverneur (und zwar ein guter und beliebter), aber dann gab England Java an die Holländer zurück.
Wütend kehrte Stamfort Raffles auf die malaysische Halbinsel zurück und machte sich dort - ganz privat, denn auf England war er immer noch zornig - daran, auf einer Insel an der Südspitze eine Niederlassung zu gründen.
Die Frucht seines Zornes gedieh prächtig. Raffles war ungewöhnlich tüchtig und außerordentlich human - eine Kombination, die nicht häufig anzutreffen ist und im Kolonialdienst jener Tage noch seltener war. Er machte aus seiner Erfindung Singapur einen Freihafen, schaffte die Sklaverei ab, erließ vorbildliche Gesetze und sorgte sogar noch für Nachfolger, die seines Geistes waren.
Diese Geschichte muss man kennen, um Singapurs Eigentümlichkeiten, die es bis heute beibehalten hat, zu verstehen.
Die Stadt wurde zum größten Seehafen Asiens. Sie ist heute eine Republik, selbständig, aber freundschaftlich mit Malaysia verbunden, und umfasst viereinhalb Millionen Einwohner. Über 75 Prozent der Bevölkerung sind Chinesen, 14 Prozent Malayen. Die restlichen zehn Prozent - etwa 400 000 Menschen - bestehen aus Indern, Ceylonesen, Pakistani, Eurasiern und, ganz zum Schluss der Liste, aus Europäern. Man sieht Trachten aus allen diesen Ländern auf den Straßen. Sogar Tirolerhüte.
Und alle diese Rassen verstehen sich prächtig, leben in Frieden miteinander und haben nur den einen heißen Wunsch, dem Fremden, der nach Singapur kommt, in aller Freundschaft weit mehr zu verkaufen, als dieser je die Absicht hatte, dort zu erstehen.
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