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Reisen in Singapur·Einkaufen IV

Seide oder Kunststoff?

Bei Seidenstoffen unterscheidet man zwischen vier Sorten.

singapur sarishop - Bildquelle: Singapore Tourist Board
Sarishop

Da ist zunächst die chinesische Shantung-Seide (Rohseide), die es in guten Geschäften in der North Bridge Road und der High Street gibt. Zweitens wird Kelantan-Seide angeboten, ein kostbares Material, das im Nordosten von Malaysia gesponnen und in prächtigen Tönen eingefärbt wird; das Gewebe ist häufig mit silbernen und goldenen Fäden durchzogen. In vielen Geschäften entlang der High Street und an deren östlichem Ende, am Empress Place in der Nähe der Regierungsgebäude, sind diese Stoffe ausgestellt.

Weil Modeschöpfer in aller Welt großes Interesse an ihnen haben und es für diese Textilienart keine Industrie gibt, liegen die Preise selbst in Singapur recht hoch. Das gleiche gilt für Khersonese-Seide, die in Singapur selbst hergestellt wird. Sie ist nicht ganz so fein wie die Kelantan, aber viel stabiler und strapazierfähiger; man stellt weniger Kleidungsstücke daraus her als Taschen, Gürtel und dergleichen.

Natürlich gibt es in Singapur auch Thailändische Seide, die - neben der Shantung-Seide - bei uns am bekanntesten ist. Man findet sie in allen Farben des Regenbogens, zum Teil mit aufregend exotischen Mustern und in allen Preislagen - und oft noch billiger als in Bangkok. Jedes Textilgeschäft, jeder Modesalon führt sie.

Auch fertige Saris, die aus diesen Seidenstoffen hergestellt sind, werden angeboten - zumal in den Geschäften der Arab Street, der High Street und der Serangoon Road, einer Parallelstraße der North Bridge Road, weiter westlich stadteinwärts. Solch ein Sari ist im Grunde nichts anderes als ein fünf Meter langes Tuch, das man als Dame möglichst geschickt um sich drapiert. Die Preise beginnen hier schon bei etwa 10 Euro. Um 50 Euro bekommt man ein sehr attraktives Stück, aber für schwer bestickte Qualitäten muss man etwa 100 Euro bezahlen.

Übrigens muss man aufpassen: Die Japaner schleusen in großen Mengen Saris aus nylonähnlichem Kunststoff nach Singapur ein. Die Inderinnen der Stadt tragen sie gerne, weil sie - im Gegensatz zu den seidenen Saris - schnell ausgewaschen werden können; außerdem sehen diese preiswerten Stücke (etwa ab 10 Euro) auf den ersten und auch den zweiten Blick recht kostbar aus. Bei der Mentalität der Händler in Singapur wäre es nicht verwunderlich, wenn man versuchen würde, auch Ihnen solch einen synthetischen Sari an Stelle eines echten anzudrehen.

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