Reisen in Guatemala

Reisen in Guatemala·Die Mayas I

Verschollene Kultur
im Nationalpark

Guatemala gilt als das Ursprungsland der Mayas. Hier - so sagen die Wissenschaftler - haben Indios aus schlichten Anfängen ihre unglaublich hochstilisierte Kultur entwickelt.

Von hier kamen sie auch in die benachbarten Länder (worüber Sie in unserem Kapitel "Mundomaya" sehr viel mehr lesen können).

Diese Hochkultur der Mayas lag vor unserer Zeitrechnung. Bereits 2000 bis 1500 v.Chr. bewohnten sie im Gebiet von Guatemala blühende Städte mit vierzig- und fünfzigtausend Einwohnern. Sie hatten Gelehrte, Mathematiker und Astronomen, eine Hieroglyphenschrift und eine vielschichtige soziale Struktur. Ihre Blütezeit lag in Guatemala im 6. nachchristlichen Jahrhundert. Damals war Tikal in Nord-Guatemala die weltweit bedeutendste Maya-Siedlung.

Doch dann übernahm Caracol im Nachbarland Belize dieser Rolle. Denn aus Tikal verschwanden die Mayas nach und nach - zumindest die meisten von ihnen. Warum? Man weiß es nicht. Viele Wissenschaftler vermuten heute, dass nichts Geheimnisvolleres hinter dieser Völkerwanderung steckte als der schlichte Hunger. Denn noch heute ist das damalige Maya-Gebiet landwirtschaftlich nicht besonders ertragreich und deshalb jetzt auch kaum besiedelt. Gerade mal drei Prozent der heutigen Guatemalteken wohnen dort, wo damals die Mayas siedelten. Und das betrifft ein volles Drittel der Landfläche von Guatemala.

Die Landwirtschaft litt dort vor allem damals unter den großen Klimaschwankungen (die es noch heute immer wieder gibt). Und so konnten sich die Bewohner in den hochkultivierten Maya-Städten eines Tages nicht mehr ausreichend versorgen. Ein Maya-Stamm nach dem anderen wanderte in andere Gebiete ab.