Ein Drittel von Norwegens Landschaft liegt nördlich des Polarkreises - in einer Gegend, in der achtzig Tage im Jahr die Sonne nicht untergeht (aber sie geht im Winter auch viele Wochen lang nicht auf).
Diese Gegend ist ein leicht gewelltes Hochplateau, das nur spärlich bewachsen ist: Die Finnmark. Hier wohnen 22.000 Samen (wie man die Lappen heute nennt) mit ihren Rentieren.
Alta ist die größte Stadt in der Finnmark - aber groß ist sie nicht: knapp 15.000 Einwohner. Dort wird Interessantes geboten, zum Beispiel eine Fahrt auf dem Altaelv. Elegant gleitet das Boot den rauschenden Alta-Fluss hinauf, der sich durch Nordeuropas größte Schlucht zwängt. Mächtige Felsen und undurchdringliche Wälder bilden die dramatische Kulisse für diese halbtägige Expedition, die zum Fuß des Alta-Staudamms führt. Dort kocht in einem Lavuu, einem richtigem Samenzelt, Kaffee über dem offenen Feuer, und die ankommenden Gäste werden mit trockenem Rentierfleisch bewirtet. Wenn die samischen Gastgeber dann noch ihre Joiks anstimmen, die traditionellen Sprechgesänge, hat man den Alltag endgültig verlassen.
Es gibt aber in der Finnmark noch viel mehr Hochebenen mit tiefen Canyons, dazu unberührte Naturlandschaften und einsam-rauhe Küsten. Noch immer leben hier viele samische Familien von der Rentierzucht. Mit ihren riesigen Herden wandern sie als letztes Nomadenvolk Europas zwischen ihren Weideplätzen.
In der unendlichen Weite der Finnmark haben aber auch Luchs und Wolf, Bär und Vielfraß reichlich Platz. In den 179.000 Binnenseen tummeln sich Forellen. Und die vielen Flüsse (in erster Linie der Altaelv) gelten als die besten Lachsgewässer Europas.
Die
größte Attraktion in der Finnmark ist natürlich Norwegens
(angeblich) nördlichster Punkt: der 307 Meter hohe Nordkap-Felsen.
Nirgendwo sonst, meint man, kommt man der Arktis und dem Nordpol so nahe
wie hier. (Nur liegt leider das benachbarte Kap Knivskjellodden noch ein
wenig nördlicher. Da hat man vor Zeiten mal falsch gemessen.)
An der Nordküste gibt es zum Teil sehr dramatische Szenerien. Hier findet man Fjorde, die landschaftlich zum Großartigsten in ganz Skandinavien gehören. Die Szenerie ist meist herb, kühl, manchmal fast erschreckend. Zuweilen steigen unmittelbar aus dem Wasser schneebedeckte Berge auf, als habe man hier Alpengipfel verankert.
Dennoch: Auch hier sorgt der Golfstrom für milderes Klima. Unerschrockene - so hört man - baden im Sommer in der Nähe von Narvik im Meer, zwischen Polarkreis und Nordkap.
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