Sassari
Sardiniens zweitgrößte
Stadt liegt 225 Meter hoch auf einer Kalksteinfläche - eine moderne Oberstadt
und eine verwinkelte Altstadt. Die alten Viertel haben im 19. Jahrhundert leider
sehr gelitten. Da riß man im Überschwang moderner Ideen den mittelalterlichen
Mauerring ebenso nieder wie das alte Kastell, um das sich die Stadt gruppierte.
Doch einiges blieb. Zum Beispiel die frühgotische Kathedrale San Nicola
mit ihrer Barockfassade im spanischen Kolonialstil. Dann das im 18. Jahrhundert
als Herzogspalast erbaute Rathaus (heute mit einer Sammlung von Kostümen
und Trachtenpuppen) sowie die Kirche Santa Maria di Betlem mit ihrem gotischen
Taufbecken im Kreuzgang, einer romanischen Fassade und barocken Schnitzaltären.
Im Museo Sanna finden Sie prähistorische Vasen und Urnen (die aus den vielen
Nuragen der Insel zusammengetragen wurden), aber auch Möbel, Schmuck, Handwerkliches
und Trachten aus späterer Zeit.
Schließlich muss man die Universität erwähnen. Seit ihrer
Gründung im Jahr 1588 (sie ist eine der ältesten in Europa) ist sie
in einem Jesuitenkloster aus dem 16. Jahrhundert zu Hause. Die Padres leiteten
die Hochschule zwei Jahrhunderte lang. In der 100 000 Bände umfassenden
Bibliothek findet man kostbare und seltene Handschriften.
Sardinien - für
Naturliebhaber
Mit seinen nahezu 2000 km Küste ist Sardinien eine Traumgegend für
einen Urlaub - am, im oder auf dem Wasser. Für 49 Prozent der Gäste
ist dies auch der Grund, warum sie ihren Urlaub hier verbringen.
Der berühmteste Küstenstreifen ist die Costa Smeralda, die ihren Namen
der charakteristischen smaragdgrünen Farbe des Meeres verdankt. Das warme
und klare Wasser umspült eine vielgestaltige Küstenlandschaft, die
mit verträumten Buchten, Felsschluchten, glattgewaschenen Felsen und goldenen
Sandstränden fasziniert.
Naturliebhabern garantiert die Insel großartige Erlebnisse. Das
sardische Inland mit seiner für den Mittelmeerraum charakteristischen Vegetation
ist sehr bergig. Das Gesicht der Insel wird durch Granitfelsen geprägt,
denen der Wind im Lauf der Zeit eigenwillige Formen verliehen hat. Mit einer
Höhe von 1834 m ist der Gennargentu das eindrucksvollste Massiv. Nicht
nur landschaftlich, auch klimatisch wurde die Insel von der Natur wohlwollend
bedacht. Der Sommer dauert sieben Monate. Auch außerhalb der Hochsaison
umgibt den Urlauber ein Klima, das dem Sommer vieler anderer Gegenden entspricht.
Sardinien hat Einflüsse, die von außen kamen, nur zögernd aufgenommen.
Dennoch ist es keine kulturlose Insel. Allein die Nuraghen, die vor rund drei
Jahrtausenden erbaut wurden, sind ein archäologischer Reichtum ohnegleichen.
Kostbare Sammlungen in sardischen Museen zeugen von Glanz und Blüte vergangener
Zeiten.
Sardinien zählt mehr als 100 romanische Kirchen. Die Kathedralen
im phantasievollen Stil katalanischer Gotik sind beliebte Ziele für Besichtigungen.
Ein Erlebnis sind die zahlreichen Volksfeste, wie man sie in solch prachtvoller
authentizität in kaum einem anderen europäischen Land erleben kann.
Mit dem Auto kommt man zu den Fährhäfen für Sardinien: Genua,
Livorno und Civitavecchia. Zugverbindungen gibt es von allen wichtigen deutschen
Bahnhöfen. Die sardischen Flughäfen in Cagliari und Olbia werden den
Sommer über von Düsseldorf, München und Frankfurt direkt angeflogen.
Umsteige-Verbindungen bestehen das ganze Jahr über in Mailand und Rom.
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