San Remo
Dieser älteste und
größte Winterkurort der Riviera liegt in einer weiten Bucht, die durch
einen Kranz von Bergen vor kalten Nordwinden geschützt ist. Daher rührt
San Remos berühmtes Heilklima, das den gesamten Adel Europas hierherbrachte.
Und der Adel wiederum sorgte für den vornehmen Ruf, von dem die Stadt noch
heute zehrt.
Die an den Hang angelehnte Altstadt ist ein phantastischer Knäuel aus engen
Gassen, Treppen, Häusern und Mauerbögen. Der Dom aus dem 12. Jahrhundert,
der im 17. Jahrhundert barock umgebaut wurde, beherbergt eine berühmte
Kreuzigungsschnitzerei sowie ein großes Tafelbild von 1548.
Das Casino Municipale mit den Spielsälen finden Sie im neuen Teil der Stadt,
wo auch das umfangreiche Unterhaltungsprogramm für Touristen abrollt:
Autorennen, Musikfestivals, Blumenkorso und vieles andere. Ausserdem wird dort
von Oktober bis Juni an jedem Werktagmorgen zwischen sechs und neun ein weltberühmter
Blumenmarkt abgehalten.
Einst mondän, jetzt modern: Die Riviera
Die italienische Uferpartie links und rechts der Stadt Genua heißt schlicht
"La Riviera" - zu deutsch: "die Küste". Westlich von
Genua ist es die "Riviera di Ponente", östlich die "Riviera
di Levante". Die Riviera di Levante ist landschaftlich imponierend, schroff
und gegen das Binnenland abgeschlossen. Bei der Riviera di Ponente tritt das
Gebirge zurück; es lässt Platz für größere Städte
und Autostraßen lässt.
Diese Riviera di Ponente war einst "die" Riviera - die berühmte
Winterresidenz unserer Groß- und Urgroßeltern (sofern sie das Geld
dafür hatten). Schon zu Anfang des letzten Jahrhunderts kamen die ersten
Prominenten hierher. Sie widmeten der schönen und klimatisch sehr begünstigten
Küste glühende Zeilen in ihren Reisetagebüchern. Ihnen ist es
zu verdanken, dass die Riviera in Mode kam. Es sprach sich herum, dass hier die ganze feine Welt im Winter Urlaub mache. Weil eben in dieser Gegend
die Winter besonders mild seien.
Aus Griebens Reiseführer von 1906 erfährt man, dass die Saison
an der Riviera Anfang November beginne und im Mai ende, wonach alle guten Hotels
und Restaurants geschlossen seien. Das gehobene Publikum war zu jener Zeit weder
am Schwimmen noch am Sonnenbaden interessiert. Blässe galt als vornehm.
Die Zeit ist vorbei. Längst sind Topfpflanzen, Plüsch und die pompösen
Paläste der Jahrhundertwende modernen Appartementhotels und Bungalowsiedlungen
gewichen.
Eines jedoch blieb aus jener Zeit: Der westlichste Teil der Riviera di Ponente
- etwa zwischen San Remo und Alassio - behielt einen besonderen Namen: "Riviera
di Fiori", die Blumenküste. In dieser geschützten Lage entfalten
sich Mimosen, Nelken, Magnolien und andere Pflanzen in subtropischer Üppigkeit.
Auch Palmen, Agaven, Eukalyptus und Oliven gedeihen bei Temperaturen, die fast
nie den Gefrierpunkt erreichen.
Was außerdem gedeiht, sind viele Kräuter (aus denen man unter anderem
Il Pesto herstellt, eine cremig-dicke scharfe Soße). Und ein wunderschöner
Wein, der Rossese von der Riviera di Fiori.
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