Portofino
Unter den Römern hiess es "Portus Delphini". Das zielte auf die
seeräuberischen Aktivitäten der Einwohner, die blitzschnell wie die
Delphine angriffen. Die Römer bauten ein Kastell, um die Räuber unter
Kontrolle zu halten.
Die Festung zerfiel. Ums Jahr 1000 wurde sie wieder aufgebaut, um die Piraterie
endlich zu unterbinden. Und seitdem ist Portofino ein (bis auf die zeitweilig
etwas mächtigen Touristenmassen) friedlicher Fischerhafen - und einer der
fotogensten der gesamten Riviera. In der idyllischen Bucht liegen Traumschiffe
und teure Segeljachten neben schlichten Fischerbooten. Maler, Dichter und andere
Romantiker waren von jeher von der Schönheit dieses Fleckchens Erde fasziniert.
Einst mondän, jetzt modern: Die Riviera
Die italienische Uferpartie links und rechts der Stadt Genua heißt schlicht
"La Riviera" - zu deutsch: "die Küste". Westlich von
Genua ist es die "Riviera di Ponente", östlich die "Riviera
di Levante". Die Riviera di Levante ist landschaftlich imponierend, schroff
und gegen das Binnenland abgeschlossen. Bei der Riviera di Ponente tritt das
Gebirge zurück; es lässt Platz für größere Städte
und Autostraßen lässt.
Diese Riviera di Ponente war einst "die" Riviera - die berühmte
Winterresidenz unserer Groß- und Urgroßeltern (sofern sie das Geld
dafür hatten). Schon zu Anfang des letzten Jahrhunderts kamen die ersten
Prominenten hierher. Sie widmeten der schönen und klimatisch sehr begünstigten
Küste glühende Zeilen in ihren Reisetagebüchern. Ihnen ist es
zu verdanken, dass die Riviera in Mode kam. Es sprach sich herum, dass hier die ganze feine Welt im Winter Urlaub mache. Weil eben in dieser Gegend
die Winter besonders mild seien.
Aus Griebens Reiseführer von 1906 erfährt man, dass die Saison
an der Riviera Anfang November beginne und im Mai ende, wonach alle guten Hotels
und Restaurants geschlossen seien. Das gehobene Publikum war zu jener Zeit weder
am Schwimmen noch am Sonnenbaden interessiert. Blässe galt als vornehm.
Die Zeit ist vorbei. Längst sind Topfpflanzen, Plüsch und die pompösen
Paläste der Jahrhundertwende modernen Appartementhotels und Bungalowsiedlungen
gewichen.
Eines jedoch blieb aus jener Zeit: Der westlichste Teil der Riviera di Ponente
- etwa zwischen San Remo und Alassio - behielt einen besonderen Namen: "Riviera
di Fiori", die Blumenküste. In dieser geschützten Lage entfalten
sich Mimosen, Nelken, Magnolien und andere Pflanzen in subtropischer Üppigkeit.
Auch Palmen, Agaven, Eukalyptus und Oliven gedeihen bei Temperaturen, die fast
nie den Gefrierpunkt erreichen.
Was außerdem gedeiht, sind viele Kräuter (aus denen man unter anderem
Il Pesto herstellt, eine cremig-dicke scharfe Soße). Und ein wunderschöner
Wein, der Rossese von der Riviera di Fiori.
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