La Spezia
Schon die Römer erkannten
die Vorzüge dieses geschützten Hafens. Napoleon auch; er wollte La
Spezia zu einer gewichtigen Militärbasis ausbauen. Sein Sturz kam dazwischen.
Erst das Königreich Italien führte den Plan schliesslich aus und erreichte
so eine erstaunliche Kombination: Kriegshafen mit Heldendenkmälern plus
Palmenpromenaden und landschaftlicher Idylle.
Zwei Museen in La Spezia sind interessant. Das "Museo Civico" zeigt
originelle Funde aus jener römischen Hafenzeit. Und im "Museo Navale"
können Sie die Entwicklung der Schiffahrt verfolgen. Besonders stolz ist
man auf die antiken Gallionsfiguren, auf alte Seekarten und viele Schiffsmodelle.
Einst mondän, jetzt modern: Die Riviera
Die italienische Uferpartie links und rechts der Stadt Genua heißt schlicht
"La Riviera" - zu deutsch: "die Küste". Westlich von
Genua ist es die "Riviera di Ponente", östlich die "Riviera
di Levante". Die Riviera di Levante ist landschaftlich imponierend, schroff
und gegen das Binnenland abgeschlossen. Bei der Riviera di Ponente tritt das
Gebirge zurück; es lässt Platz für größere Städte
und Autostraßen lässt.
Diese Riviera di Ponente war einst "die" Riviera - die berühmte
Winterresidenz unserer Groß- und Urgroßeltern (sofern sie das Geld
dafür hatten). Schon zu Anfang des letzten Jahrhunderts kamen die ersten
Prominenten hierher. Sie widmeten der schönen und klimatisch sehr begünstigten
Küste glühende Zeilen in ihren Reisetagebüchern. Ihnen ist es
zu verdanken, dass die Riviera in Mode kam. Es sprach sich herum, dass hier die ganze feine Welt im Winter Urlaub mache. Weil eben in dieser Gegend
die Winter besonders mild seien.
Aus Griebens Reiseführer von 1906 erfährt man, dass die Saison
an der Riviera Anfang November beginne und im Mai ende, wonach alle guten Hotels
und Restaurants geschlossen seien. Das gehobene Publikum war zu jener Zeit weder
am Schwimmen noch am Sonnenbaden interessiert. Blässe galt als vornehm.
Die Zeit ist vorbei. Längst sind Topfpflanzen, Plüsch und die pompösen
Paläste der Jahrhundertwende modernen Appartementhotels und Bungalowsiedlungen
gewichen.
Eines jedoch blieb aus jener Zeit: Der westlichste Teil der Riviera di Ponente
- etwa zwischen San Remo und Alassio - behielt einen besonderen Namen: "Riviera
di Fiori", die Blumenküste. In dieser geschützten Lage entfalten
sich Mimosen, Nelken, Magnolien und andere Pflanzen in subtropischer Üppigkeit.
Auch Palmen, Agaven, Eukalyptus und Oliven gedeihen bei Temperaturen, die fast
nie den Gefrierpunkt erreichen.
Was außerdem gedeiht, sind viele Kräuter (aus denen man unter anderem
Il Pesto herstellt, eine cremig-dicke scharfe Soße). Und ein wunderschöner
Wein, der Rossese von der Riviera di Fiori.
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