Jena führt eine Traube im Wappen. Denn im Mittelalter war es nur ein kleines Weinbauernstädtchen. Aber Kurfürst Johann Friedrich I. gründete dort 1448 das "Collegium Jenensis", ein "Akademisches Gymnasium".
Das wurde 1558 zur Universität erhoben. Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte diese Universität (und damit die Stadt Jena) bedeutende Zeiten. Schiller, Fichte, Schelling und Hegel lehrten hier. Der vielseitige Goethe führte die Aufsicht über etliche wissenschaftliche Institute.
Die Universität war lange Zeit für ihren freiheitlichen Geist berühmt und mancherorts auch berüchtigt. Unter anderem entstand hier 1815 die "Deutsche Burschenschaft", eine politisch sehr engagierte Studentenverbindung mit nationalen und so freisinnigen Bestrebungen, dass sie den meisten Regierungen gar nicht behagten.
Das wirtschaftlich wichtigste Ereignis war 1848: die Gründung einer optischen Werkstatt durch Carl Zeiß. Er und der Jenaer Phyikprofessor Ernst Abbe machten die Zeiß-Werke und die Stadt Jena durch ihre optischen Qualitätsartikel weltbekannt. Abbe veranlasste 1884 den Chemiker Friedrich Otto Schott zur Gründung eines Glaswerkes, weil die Firma Zeiß ständig Spezialgläser brauchte. So wurde Jena auch für seine Glaswaren berühmt. Und ohne das feuerfeste Jenaer Glas, das bei Schott entwickelt wurde, mag heute kaum noch eine Hausfrau auskommen.
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