Die Schwäbische Alb
Hechingen
Weil die Grafen von Zollern ihre Burg oberhalb von Hechingen hatten, gewann
der Ort schon im 11. Jahrhundert Bedeutung und Stadtrecht. Sie sehen alte
Bürgerbauten, Reste der einstigen Stadtmauer mit dem Unteren Turm, die
Kirche St. Luzen mit ihrer reichen Renaissance-Ausstattung und den Fürstengarten
mit der Villa Eugenia. Die baute Fürst Joseph Wilhelm 1787 als Lustgartenhaus.
Im Alten Schloss, einem überputzten Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert,
wohnten einst Prinzessinnen. Hier sind nun Museen untergebracht.
Im südöstlichen Stadtteil Stetten steht die Kirche eines im 13. Jahrhundert
gegründeten Dominikanerklosters. Im 13. und 14. Jahrhundert war sie die
Gruftkirche der Zollern. Das Kloster wurde 1898 durch einen Brand zerstört,
die Kirche beschädigt. Aber der Chor und die Johanneskapelle blieben stehen.
Sehr schön ist an der nördlichen Chorwand das reich verzierte Sakramentshäuschen
aus dem 15. Jahrhundert.
Auf dem frei aufragenden Bergkegel bei Hechingen stand schon im zwölften
Jahrhundert "das vesteste haus in teutschen Landen", die Burg der
Zollerngrafen. Preußens König Friedrich Wilhelm IV., auch er ein
Abkömmling der schwäbischen Zollern, beschloß 1840, den Stammsitz
seiner Ahnen phantasievoll zu restaurieren. So entstand ein vieltürmiges,
romantisches Traumschloß - von allem ein bißchen: Mittelalter, Zuckerbäckerei,
Gotik und Disneyland. In den letzten Jahrzehnten machte Prinz Louis Ferdinand
von Preußen etwas Vernünftiges daraus: ein sehenswertes Museum mit
vielen Erinnerungen an das Herrschergeschlecht.
Drei Kilometer nordwestlich von Hechingen, in Stein, hat man einen der größten
und besterhaltenen römischen Gutshöfe ausgegraben. Einige Teile dieser
"Villa Rustica" wurden rekonstruiert.