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Reisen an der Oberelbe·Porzellan II

Die gekreuzten sächsischen Schwerter

Sächsische Schweiz - Oberelbe - Porzellan - Böttger - Gekreuzte Schwerter

August dem Starken kam der junge Mann gerade recht, aber fast hätte es darüber einen Krieg gegeben. Denn Preußenkönig Friedrich hatte Böttger einen Trupp Soldaten nachgeschickt.

Böttger-Stein

Benutzer:HejkalBöttger-SteinCC BY-SA 2.0 DE

August ließ den Flüchtling nach Dresden schaffen. Dort gelang Böttger das Kunststück zum zweitenmal: Er machte - scheinbar - Gold. August war begeistert, sperrte den jungen Mann ein und befahl ihm, die Goldmacherei im Großen zu betreiben. Böttger riß aus und floh nach Böhmen, wurde erwischt und auf die Albrechtsburg nach Meißen gebracht.

Der Apothekergeselle war zwar ein Scharlatan und Taschenspieler, aber auch ein sehr geschickter Chemiker. Er beschäftigte sich intensiv mit keramischen Rohstoffen. So wurde er Gehilfe des Physikers Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Der hielt vom Goldmachen nichts, hatte sich aber ein Rezept für das bisher nur in China hergestellte Porzellan ausgedacht und auch herausgefunden, wie man die fürs Porzellanmachen nötigen hohen Temperaturen erzeugt. So fertigte Böttger im "geheimen Laboratorio" in Meißen "rothe Porcellain Täffelgen und marmorierte Fließgen".

Als 1706 die Schweden anrückten, brachte man Böttger, den "unberechenbarsten Staatsschatz" in Sicherheit auf die Festung Königstein. 1707 kam er, nachdem die Schweden abgezogen waren, nach Dresden zurück. Als hervorragender Experimentator setzte er die Anweisungen seines Chefs Tschirnhaus in die Praxis um. Schon 1709 konnte er dem König berichten, dass er nun die Herstellung und Bemalung des roten und weißen Porzellans sowie der holländischen Steinbäckerei beherrsche. Und er wolle jetzt seine Freiheit wieder, denn Porzellan sei so viel wert wie Gold.

60 Millionen Taler

August hingegen erinnerte Böttger an dessen Versprechen, monatlich für 50 000 Dukaten Gold zu liefern - insgesamt 60 Millionen Taler.

Böttger, der die Faselei übers Goldmachen nicht lassen konnte, versprach, in den nächsten zwei Jahren zehn Millionen Taler herzustellen. Dazu kam es nicht. Aber die Produktion von Porzellan machte dank Böttgers Arbeit große Fortschritte. 1710 wurde in Meißen die Porzellanmanufaktur gegründet. Böttger leitete sie, aber erst 1716 wurde er ein freier Mann. August überließ ihm die Fabrik zur freien Verfügung: "Im Betracht seiner Kränklichkeit, seiner stets bewiesenen Treue und Devotion, und um ihn, da er weder Besoldung noch Gnadengelder genieße, mit einiger Gnadenbezeigung zu erfreuen".

Vorher musste Böttger aber schwören, das Land nie zu verlassen.

Bis zu seinem Lebensende im März 1719 trieb Böttger die Entwicklung des Meißner Porzellans voran, das noch heute die gekreuzten Schwerter aus dem sächsischen Wappen als Markenzeichen trägt. Der Stein der Weisen aber blieb sein Wunschtraum bis zum Ende.

>> Wie aus dem Stein der Weisen Porzellan wurde
>> Die gekreuzten sächsischen Schwerter

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