Während der Eiszeiten war es selbst in Oberschwaben nicht besonders lieblich. Gletscher überzogen das Gebiet. Als diese schmolzen, zogen viele Menschen, die nebenan auf der Schwäbischen Alb gehaust hatten, hinab ins flachere Land.
Michael Linnenbach, Federsee Moordorf, CC BY-SA 3.0
Dort gab es Rentiere zu jagen, die in großen Herden herumliefen. (Nördlich von Bad Schussenried fand man Berge von Knochenresten dieser Tiere - zusammen mit steinernen Waffen und Werkzeugen.)
Im dritten vorchristlichen Jahrtausend hatten die Leute dann gelernt, Pflanzen anzubauen und Vieh zu züchten. Am Federsee bei Bad Buchau bauten sie Dörfer, am Ufer des Bodensees Häuser auf Pfählen. Viele interessante Funde aus Stein- und Bronzezeit sehen Sie im Federsee-Museum von Bad Buchau und im Pfahlbaumuseum von Unteruhldingen.
Nach der Zeitwende kamen aus dem Raum der Elbe die Alamannen. Am Fuss der Schwäbischen Alb liessen sie sich nieder. Oft nannte man sie "Sweben"; das gab dem Herzogtum, das sie gründeten, den Namen: Schwaben. Es war sehr groß, reichte in die Schweiz, umfaßte auch das Elsass und Südbaden, den südlichen Teil Württembergs sowie ein großes Stück von Bayern.
Später, als die schwäbischen Herrscher vorübergehend mal ausgestorben waren, nahm sich jeder der Nachbarn schnell, was er von dem herrenlosen Herzogtum kriegen konnte. Kleine adelige Burgherren spielten sich alsbald mächtig auf, tyrannisierten ihre Untergebenen und verlangten von den Bauern unglaublich hohe Abgaben oder Frondienste. Auch die Raubritter wurden immer unverschämter. Kaufleute, die zu den einst so braven schwäbischen Märkten zogen, waren ihres Lebens nicht sicher.
Und dann waren da noch die Württemberger Grafen. Die waren keineswegs Schwaben und hatten bis dahin mit den Schwaben auch nur wenig zu tun. Sie regierten nördlich vom Schwabenland. Aber nun waren sie besonders eifrig, schwäbisches Land in Besitz zu nehmen. So eifrig, dass man heute Schwierigkeiten hat, einem Norddeutschen klarzumachen, dass gar nicht alle Württemberger Schwaben sind und umgekehrt. Oder dass die beiden etwa gleichen Stammes wären. Oh nein - das ist eine Vorstellung, die nicht jeder Schwabe gern auf sich sitzen lassen würde.
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