König Ludwig II. besuchte die Wartburg und war begeistert. Ganz in der Nähe von Schloss Hohenschwangau liess er sich von 1869 bis 1886, hoch über der Pöllatschlucht, eine Burg mit Türmen und Zinnen bauen: Neuschwanstein.
Ximonic, Simo Räsänen (post-processing) & Tauno Räsänen (photograph), Neuschwanstein Castle from Marienbrücke, 2011 May, CC BY-SA 3.0
Er, der Bewunderer Richard Wagners, stellte sich so Parzifals oder Tannhäusers Heimstatt vor. (Wagner dachte anders darüber.) Die Skizzen für Ludwigs Schloss entwarf der Münchner Theatermaler Christian Jank, der schon Bühnenbilder für Wagneropern verfertigt hatte. Mit Türmen und Türmchen, Giebeln und Giebelchen, Zinnen, Arkadenfenstern und rundbogigen Portalen wurde Neuschwanstein ein halb romanisches, halb romantisches Märchenschloss. Dieser äußere Eindruck setzt sich innen fort; man stößt bei jedem Schritt auf Erinnerungen an deutsche Ritter- und Heldensagen.
Andererseits aber: Ludwig konnte auch sehr modern denken. Nach seinen Anweisungen floss in der Küche von Neuschwanstein Kalt- und Heisswasser, drehten sich vollautomatische Spieße, wurde die Hitze von Öfen und Herden für eine Fussbodenheizung verwendet.
Ein weiteres Schloss ließ Ludwig von 1874 bis 1878 im üppigstem Barock und Rokoko bauen - in Rekordzeit, von 1874 bis 1878. Dieses Schloss Linderhof steht bei Ettal in einer grandiosen Berglandschaft. Man sieht Pracht, Prunk und ungemein viel majestätischen Kitsch, dazu Szenen aus Wagners Opern und die Venusgrotte mit einem künstlichem See, auf dem der König im goldenen Muschelkahn dahinfuhr.
Ein drittes Schloss schliesslich, mit dessen Bau er nur noch beginnen konnte, war Herrenchiemsee. Darüber lesen Sie mehr auf den Seiten über den Chiemsee.
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