Die fast kreisrunde Insel ist die grünste. Der Tourismus hat sie wenig verändert.
Dabei gab es hier längst vor Sylt oder Amrum Bade- und Kureinrichtungen. Sehr früh schon wurde in der klainen Inselhauptstadt Wyk eine (bereits damals beheizte) Meerwasser-Badeanstalt gebaut. Bereits 1819 nannte Wyk sich "Nordseebad". Zu den illustren Gästen, die sich zu Kur und Erholung einfanden, gehörte ab 1842 der dänische König Christian VIII. Dem gefiel es auf Föhr so gut, dass er aus der Wyker Kurpromenade am Sandwall eine Ulmenallee machen liess.
Das ermunterte die Wyker: Überall, wo es zwischen den spitzgiebeligen
Biedermeier-Häuschen nur ging, pflanzten sie schattenspendende Bäume.
Dies trägt viel zum idyllischen Charme der Stadt bei, der erhalten
blieb, auch wenn Wyk mit neuzeitlichen Kureinrichtungen, einem beheizten
Wellenbad, dem neuen Fährhafen und einer Handvoll Hochbauten am Badestrand
Anschluss an moderne Zeiten fand. Den eher bescheidenen Sandstrand vor
der Stadt hat man durch kräftige Sandaufspülungen verbreitert.
Wenn Sie mehr über Föhr erfahren möchten, gehen Sie ins Dr. Carl Häberlin-Friesenmuseum in Wyk. Es wurde 1900 vom Arzt Häberlin gegründet und gibt Einblick in fast alles, was das Leben auf dieser Insel betrifft - auch das der Tiere und Pflanzen. Man zeigt die schönen friesischen Frauentrachten (die auf Föhr für besondere Feste immer noch aus den Truhen geholt werden) und erinnert an das aufregende und entbehrungsreiche Leben der Föhringer Walfänger in früheren Zeiten.
Das tun auch die beiden riesigen Wal-Kieferknochen, die sich vor dem
Museum als Eingangstor erheben. Das Bauernhaus von 1617, das man (aus
Alkersum in der Inselmitte) hierher verpflanzte, zeigt ebenfalls, wie
die Föhringer in früheren Jahrhunderten lebten.
Die drei alten Inselkirchen sind sehenswert: St. Nikolai in Wyk-Boldixum, St. Laurentius in Süderende und St. Johannis in Nieblum. Alle drei sind Backsteinbauten, stammen aus der Frühgotik und sind gut eingerichtet. Doch am interessantesten sind ihre Friedhöfe. Da stehen viele kunstvoll bearbeitete Sandstein-Grabplatten. Sie stammen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und erzählen ganze Lebensgeschichten.
Da die meisten Verstorbenen zur See fuhren - ob als Schiffskommandant, Steuermann oder Harpunist -, lesen sich die Inschriften recht spannend. Viele der Stelen wurden mit schönen Segelschiffen verziert. Wer an einer Führung über einen der Friedhöfe teilnimmt, bekommt die Texte - die oft in Latein, in Alt-Fehring (dem historischen Insel-Friesisch) oder einer anderen schwerverständlichen Sprache verfasst sind - ins Hochdeutsche übersetzt.
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