Münsterland - Warendorf - Freckenhorst - Stiftskirche St. Bonifatius

Parklandschaft Warendorf·Warendorf II

Kirchenbaukunst vom Feinsten

Südlich von Warendorf liegt Freckenhorst, inzwischen ein Stadtteil von Warendorf. Die romanische ehemalige Stiftskirche St. Bonifatius stellt eines der schönsten Beispiele frühmittelalterlicher Kirchenbaukunst in Westfalen dar. Sie hat fünf Türme.

Dietmar Rabich, Warendorf, Freckenhorst, Schloss und St.-Bonifatius-Kirche -- 2014 -- 8638 -- Ausschnitt, CC BY-SA 4.0

Am ältesten ist das um 1080 errichtete wehrhafte Westwerk, ein breiter, vierkantiger Mittelturm, der links und rechts von runden Treppentürmen flankiert ist. Auch die Innenarchitektur ist wuchtig und schwer. Die viereckigen Arkadenpfeiler zwischen Haupt- und Seitenschiffen sind so breit, dass jedes Schiff wie ein Raum für sich wirkt.

Achten Sie auf das Taufbecken! Es ist das kunsthistorisch bedeutendste seiner Art in ganz Deutschland. Plastische Reliefs zieren die Säulentrommel aus rötlichem Sandstein. Das Datum 1129, das der salische Bildhauer auf dem Inschriftenband festhielt, ist zwar das Jahr der Kirchenweihe, aber der Taufstein selbst ist sicherlich kaum jünger.

Die Grabplatte der Stiftsgründerin Geva (sie lebte im 9. Jahrhundert) stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie trug eine Inschrift, "AL GOT MINNE GERBODEN VE DIT BILETHE SCOP". Die ist unlesbar geworden; man schrieb sie vor langer Zeit ab, als der Deckel noch weniger verwittert war. Es ist wohl die älteste deutsche Inschrift, die je registriert wurde, und bedeutet etwa: "Ach Gott, liebe (oder lieber) Gerbode, die (oder der) du dieses Bildnis schaffen ließest".

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