Dieses "Lauf an der Pegnitz", wie man es vornehm nennt, liegt, inzwischen 26.000 Einwohner groß, 20 km nordöstlich von Nürnberg. 1355 wurde es von Kaiser Karl IV. zur Stadt erhoben.
Franconia, LaufPegn-AltesRathaus, CC BY-SA 3.0
Der Kern der betriebsamen Stadt ist zum Teil noch von mittelalterlichen Wehranlagen umgeben. Da gibt es zwei Torbauten aus dem 15. Jahrhundert, den Batterieturm sowie Reste der alten Stadtmauer. Zwischen den beiden Stadttoren erstreckt sich der langgezogene, von schönen alten Giebelbauten umgebene Straßenmarkt. Mittendrauf erhebt sich das mächtige Rathaus von 1560, in den Seitenstraßen sieht man viele wohlerhaltene Fachwerkbauten.
Vom malerischen Fachwerk-Spital aus dem 16. bis 18. Jahrhundert führt ein überdachtes Brücklein über die Pegnitz zu einer Insel. Auf der drängt sich die stattliche Burganlage Karls IV. zusammen, die man heute "Wenzelschloss" nennt. Karl ließ sie 1356 anlegen - als Zwischenstation an der wichtigen Straße von Nürnberg nach Prag. Die reizvolle, vom 16. bis zum 18. Jahrhundert immer mal wieder etwas umgestaltete Baugruppe mit ihrem kleinen Innenhof enthält - neben anderen festlichen Räumen - im Ostflügel einen prachtvollen gotischen Wappensaal von 1360 mit über hundert in die Wand gemeißelten Wappen des damaligen böhmischen Adels. Böhmisch deswegen, weil Karl IV. Lauf und seine Umgebung in ein Gebiet integrierte, das man "Neuböhmen" nannte. Man nimmt heute an, dass der prunkvolle Saal des Kaisers Schlafgemach war.
Schon im 11. Jahrhundert entstanden in Lauf an der hier schnellaufenden Pegnitz einige Mühlen, dann auch respektable Hammerwerke. Bereits im Mittelalter hatte Lauf mehrere regelrechte Gewerbegebiete, die den starken Lauf der Pegnitz nützten. Diese Betriebe gaben der Stadt schon früh einen industriellen Charakter, der noch heute dominiert. In und bei einem alten Industriegebäude an der Pegnitz wurde darum ein interessantes Industrie-Museum eingerichtet. Man sieht, was man schon alles mit Wasserkraft antrieb: Eisenhämmer, Getreidemühlen, Generatoren - aber man findet auch eine alte Dampfmaschine und viele Handwerksbetriebe vom Friseursalon bis zur Hutmacherei.
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