Am Rand des Chiemgaus stehen einige steilere Buckel - Kampenwand, Hochgern, Hochfelln, Rauschberg, Sonntagshorn. Keine trutzigen Dreitausender, sondern noch gutnachbarlich und zum Anfassen. Aber immerhin schon richtiggehende Alpen.
Kampenwand und Chiemsee - © Chiemsee-Alpenland Tourismus
Man muss nicht einmal hinaufsteigen, wenn man nicht mag. Schließlich gibt es viele Bergbahnen. Eine führt auf den Rauschberg. Der erhebt sich, 1645 m hoch, südwestlich von Ruhpolding. Von seinem Gipfel haben Sie eine weite Sicht über die Alpen und ins bayerische Hügelland. Vor allem aber zieht sich dort oben ein zwei Kilometer langer Alpenlehrpfad hin. Da erfahren Sie auf Bildtafeln und in vier Lehrhütten allerlei Interessantes über die alpine Geologie und Pflanzenwelt.
Der Chiemgau ist ein Land mit großer geschichtlicher Vergangenheit. Alle Welt zog hier durch und ließ es sich wohlsein. Kelten, Römer, Bajuwaren hinterließen ihre Spuren. Die Salzburger Bischöfe, die bayerischen Herzöge redeten herein. Von römischen Ausgrabungen über mittelalterliche Burgen, gotische Kapellen und altehrwürdige Klöster können Sie hier alles finden - bis zur berauschenden Pracht der Barockkirchen.
Die Chiemgauer fühlen sich dieser Tradition verbunden. Viel bodenständiges Brauchtum ist noch lebendig. Wo man dem folkloristischen Lebenswillen nicht traut, wird er vom Trachtenverein gehegt und gepflegt. Aber immer wieder stellt sich das Brauchtum im Jahreskreis der bäuerlichen Feste als bunt und gegenwärtig dar - ob man sich bei einem Waldfest trifft, ob bei einer Fahnenweihe oder einer Bauernhochzeit, beim Heimatabend oder beim Almtanz.
Musik ist allenthalben. Jeder Ort, und sei er winzig, hat seine Blaskapelle, seine Tanzmusi, seine Hackbrettspieler und Sängergruppen. Von auswärts anreisende Gäste meinen oft, die folkloristische Schau werde ihretwegen aufgezogen. Keine Spur! Natürlich wissen die Chiemgauer gut genug, wieviel Geld Touristen ins Land bringen und dass man ihnen dafür schon mal ab und zu was Farbenfrohes bieten soll. Aber Volkstümliches findet auch statt, wenn keine Touristen da sind; es macht halt Spass.
Trachtenumzug in Bad Aibling - © Bad Aibling
Gleiches gilt für das Bauerntheater. Die Chiemgauer sind versessen aufs Theaterspielen (und auch aufs Zugucken, versteht sich). Fast jeder Ort hat sein Bauerntheater. Und bei diesen Aufführungen merken die Touristen nur zu deutlich, dass man nicht ihretwegen spielt. Wenn sie aus dem Norden kommen, müssten sie eigentlich einen Dolmetscher dabeihaben.
Das pralle Leben bezieht seine Kraft aus der dörflichen Vergangenheit. Die trug auch den Fremdenverkehr (und trägt ihn bis heute). Mit der Sommerfrische begann es, zu Ludwig Thomas Zeiten, und bei dieser Art von Tourismus ist es eigentlich geblieben. Auch wenn die Sommerfrische inzwischen rund ums Jahr funktioniert.
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