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Reisen in Portugal·Reisegeschichte II

Süßspeisen fehlen nie

von Annerose Lohberg-Goelz

Portugal ist nicht groß - nur ein schmaler Landstreifen, 580 Kilometer lang und nicht einmal halb so breit. Dennoch findet man viel Sehens- und Liebenswertes. Heiterkeit, die sich in bunten Festen äussert, Traurigkeit, die in den "Fado"-Gesängen aufklingt. Für unser Ohr sind diese Lieder fremd. Aber man wird von der Stimmung mitgetragen, wenn man am Abend in einem der Restaurants an der Küste mit Freunden zusammensitzt.

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Solche Restaurants findet man in der engen Gasse bei der Fischversteigerungshalle in Cascais, dem feinen Vorort von Lissabon. Dort kann man bis spät in die Nacht die herrlichsten Krustentiere essen. Man sitzt auf Tuchfühlung mit Lissabons feiner Gesellschaft und tut gut daran, sich früh am Abend einen Platz zu sichern. Denn übrig ist nie einer.

Süssspeisen fehlen nie zum Abschluss eines Essens - ebensowenig wie der Käse, der allenthalben von den Frauen auf dem Land selbst hergestellt wird und auch dort, in einem der "Tascas", diesen winzigen Gasthöfen, am blankgescheuerten Holztisch zum groben Landbrot am besten schmeckt.

Von Lissabon, der Hauptstadt des Landes, sagt man, dass sie zu den schönsten Städten der Welt zählt. Als wir dort waren, regnete es in Strömen. Wir flüchteten in eines der vielen eleganten Kaffeehäuser, in denen sich ganz Lissabon von früh bis spät zu treffen pflegt - zum Gespräch, zu Geschäften, beim Einkaufsbummel. Einkaufen ist in Lissabon interessant geworden. Die Stadt ist heute preiswerter als London.

Kaffee aus den ehemaligen Kolonien

Im Hafen von Lissabon laden die großen Schiffe täglich viele Kaffeesäcke aus. Sie kommen aus den ehemaligen Kolonien Angola und Mozambique. In den Kaffeeläden findet man unzählige verschiedene Sorten, die man sich nach Belieben und Geschmack mischen und mahlen lassen kann. Portugals Kaffee ist vielleicht der beste der Welt.

Wo isst man in Lissabon? Wer nicht elegant speisen, sondern einfach portugiesisch essen möchte, spaziert durch die Alfama, die Altstadt. Hier findet er zahllose schlichte, aber gute Lokale. Man sitzt drin (unter laut diskutierenden Einheimischen) oder draußen (wo einem die bergauf kreischende Straßenbahn auf Armeslänge fast durch die Suppe fährt), isst nach dem Rat des Wirts und trinkt spottbilligen Wein dazu.

Ein klassisches, nostalgisches, aber teures Restaurant ist das "Tavares" in der Rua da Misericordia 37. Es besteht seit über 200 Jahren. Man fühlt sich in ein Wiener Kaffeehause aus der Mitte des letzten Jahrhunderts zurückversetzt, wenn man an den kleinen Tischen zwischen den halb erblindetet, goldgerahmten Spiegeln Platz genommen hat. Bevor man sich setzt, stellt man erst einmal bei einem Aperitif in einem kleinen Salon sein Menu zusammen. Man braucht dazu Zeit.

Wenn Sie dann nach einer reichlichen halben Stunde an Ihren Tisch gebeten werden, erwartet Sie dort schon eine Gaspacho, eine dieser berühmten kalten Gemüsesuppen der iberischen Halbinsel, in die man nach Belieben allerhand Zutaten wie rohe Zwiebeln oder Tomaten, grüne Gurkentückchen oder geröstete Brotstückchen geben kann, die in Schalen herumstehen.

In diesem Hause probierten wir das beste Schwein, das wir je gegessen haben: "Carne de porco na cataplana com ameijoas". Das ist eine unwahrscheinlich duftende Köstlichkeit aus marinierten Schweinestücken, mit Zwiebeln und Tomaten, Knoblauchzehen und allerlei unbekannten Gewürzen. In den letzten Minuten vor dem Servieren wrden kleine Herzmuscheln dazugegeben. Alles vermischt sich aufs Wunderbarste.

Viele Lissaboner gehen, wenn sie unter sich sein wollen, ins "Tagide", das ersichtlich nichts von Gelegenheitskundschaft hält: Es ist am Wochenende geschlossen. Das "Tagide" finden Sie in der Largo da Academia Nacional 18, hoch über der Stadt. Hier begegnen wir auch wieder unserem Klippfisch. Nur wird in diesem Restaurant eine Kultur daraus gemacht; man sollte eine der Varianten probieren.

>> Die grüne Brühe heißt "caldo verde"
>> Süßspeisen fehlen nie

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