Messina
Das Erdbeben von 1908 zerstörte
die Stadt fast völlig.
Was steht, ist neueren Datums. Auch der normannische Dom, der eigentlich aus
dem 12. Jahrhundert stammt: Man hat ihn in diesem Jahrhundert schon zweimal
detailgetreu wieder aufgebaut. Vor ihm versammeln sich allmittäglich viele
Touristen, denn um zwölf beginnt die astronomische Uhr am Turm, ein Schauspiel
vorzuführen: Ein Hahn kräht, ein Löwe brüllt und allerlei
Absonderliches geschieht.
Die Uhr ist kurios, aber historisch ist sie nicht. Sie wurde 1933 in Straßburg
gebaut.
Geheimrat Goethe, um tiefe Worte nie verlegen, rief es aus: Italien ohne Sizilien
macht kein Bild in der Seele. Hier ist der Schlüssel zu allem!
Die Sizilianer werden's gerne hören, es klingt auch gut, aber leider stimmt
es nicht. Zumindest nicht mehr so komplett. Für Herrn Goethe, der Italien
noch ganz klassisch empfand, mag es ja seine Richtigkeit gehabt haben: Die hellenischen
Tempel Siziliens (schöner als die meisten in Griechenland selbst) galten
ihm als die idealen Vorbilder der italienischen Antike.
Landschaftlich ist Sizilien in der Tat die logische Fortsetzung der italienischen
Stiefelspitze. Die Insel ist vorwiegend gebirgig, im Innern oft trocken und
karg.
Die Flüsse dürren im Sommer vielfach aus. An den Küsten hingegen
herrscht freundliche, teils üppige Vegetation. Hier wachsen an den Hängen
bis in 600 Meter Höhe Obst und Gemüse. Wein, Oliven und Kastanien.
Und im Hügelland des Südens dehnen sich die Kornfelder von Horizont
zu Horizont.
Ohne Frage herrscht auf Sizilien das wärmste Klima Italiens. Immerhin liegt
der Südzipfel der Insel auf der geographischen Breite von Tunis. Zwischen
Mitte September und Mitte November sind die Lufttemperaturen zwar um einige
Grad gesunken, die des Wassers aber kaum (im Oktober misst man noch 22 Grad),
und das sizilianische Wetter ist dann - von kurzen Regengüssen abgesehen
- noch so, wie man es bei uns im August nur selten findet.
Fehlt die Navigation? Bitte klicken Sie hier!