Die Schwäbische Alb
Haigerloch
Die Eyach hat sich hier tief in den Muschelkalk gegraben und eine große
Schleife gebildet. Zwei Burgen beherrschten einst das Tal. Von der älteren
aus dem 11. Jahrhundert blieb der Bergfried übrig. Der viereckige Turmschaft
aus mächtigen Buckelquadern ragt als "Römerturm" in der
südlichen Oberstadt auf. Von ihm haben Sie eine prächtige Aussicht
auf die Stadt.
Gleich westlich des Turms steht die Wallfahrtskirche St. Anna in einem von Kastanien
beschatteten Hof. Sie wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Besonders schön
sind die Stuckaturen von Johann Michael Feichtmayr und im Chor die Fresken:
Meinrad von Ow malte die St. Anna-Legende.
Auf dem gegenüberliegenden Bergsporn steht noch das Schloss, das im
16. und 17. Jahrhundert aus den Resten der alten Burg entstand, die im 12. Jahrhundert
gebaut wurde. Die Schlosskirche ist außen gotisch nachempfunden,
innen zeigt sie den Rokoko-Stil des 18. Jahrhunderts - mit reichem Stuckwerk
(von Niklaus Shyz, einem Schüler von Dominikus Zimmermann) und Malereien
des Meinrad von Ow.
Im Felsenkeller dieser Schlosskirche ist das Atom-Museum zu besichtigen.
Hier versuchte das gegen Ende des zweiten Weltkriegs von Berlin nach Hechingen
verlegte Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik einen Kernreaktor zu bauen.
Eine Nachbildung sowie etliche Dokumentationen und Modelle neuerer Reaktoren
sind ausgestellt.
Wenn Sie im Frühjahr kommen, ist Haigerloch besonders schön. Dann
steht der Flieder, der die felsigen Talhänge überzieht, in voller
Blüte.