Während Löns mit seinen Schriften immer mehr Menschen in die Heide lockte und diese damit ungewollt aus ihrem Dornröschenschlaf weckte, bemühten sich besorgte Leute, die einzigartige Landschaft zu retten, bevor es zu spät war.
Foto: Axel Hindemith / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de, Totengrund seitlich Seitenlicht, CC BY 3.0
Im Jahre 1905 kaufte ein Professor Thomsen aus Münster den "Totengrund", eine von malerischen Wacholdergruppen bestandene Mulde beim Wilseder Berg, um ihn vor Grundstücksspekulanten zu schützen.
Pastor Wilhelm Bode aus Egestorf, der schon lange vor der Kanzel gegen alle gewettert hatte, die sich mit dem Bau von Sommerhäusern und Gaststätten in der Zentralheide eine goldene Nasen verdienen wollten, gründete vier Jahre später den "Verein Naturschutzpark". Dieser machte sich alsbald daran, Spenden zu sammeln, und konnte bereits im darauffolgenden Jahr den gesamten Wilseder Berg kaufen. Selbst der Kaiser hatte 50.000 Mark aus seiner Privatschatulle gestiftet. Und wäre nicht 1914 der Weltkrieg ausgebrochen, hätte der Verein auch bald die Gründung eines 200 Quadratkilometer großen Naturschutzparks durchgesetzt. So aber musste das Projekt bis 1921 auf seine Verwirklichung warten.
Erst viel später, im Jahre 1963, nachdem große Heideflächen zwischen Lüneburg und Celle den britisch-kanadischen Truppen als Manövergebiet zwangsverpachtet werden mussten, folgte die Gründung des Naturparks Südheide, nördlich von Celle. Es ist ein reizvolles, 500 Quadratkilometer großes Gebiet - vom Heideflüsschen Örtze, Mooren, Weihern und weiten Wäldern geprägt. Aber auch im wesentlich kleineren Naturschutzpark steht nicht alles zum besten. Im südlichen Abschnitt wühlten sich oft Panzer durch den Sand - von Heidevegetation ist dort nichts mehr zu sehen.
Und in der restlichen, "heilen" Naturschutz-Welt macht sich allmählich die starke Dezimierung der Schnuckenherden bemerkbar. Ohne ständige Beweidung könnte sich die Heide innerhalb weniger Jahrzehnte wieder in Wald zurückverwandeln.
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